Bertenburg, Achim

Contributors: Künstler: Achim Bertenburg; herausgegeben vom Museum für Moderne Kunst, Bremen; Beiträge von Rainer Beßling und Peter Friese
Achim Bertenburg - Malerei

Release dateMär. 2011
LanguagesDeutsch; Englisch
Format29,0 x 23,0 cm
ISBN978-3-89770-342-1

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25.00 €
Auf den ersten Blick sehen die Bilder Achim Bertenburgs aus wie monochrome Flächen mit nebel- oder schlierenartigen Strukturen. Bei intensiverer Betrachtung aber meint man innerhalb der malerischen Textur Andeutungen von Formen zu entdecken, Schatten oder im Farbnebel sich verflüchtigende Konturen von Gegenständen oder gar Landschaften. Doch wird dieser Eindruck nie zur Gewissheit, erweisen sich der Pinselduktus und die sich überlagernden, ineinander übergehenden vieldeutigen Farbgebilde am Ende als die eigentlichen Motive und die Motivation dieser Bilder. Man sieht neben diesen schemenhaft sich andeutenden „Entzugserscheinungen” auch Linien und Chiffren, die für nichts als sich selbst stehen und anscheinend aus spontanen, freien Bewegungen des Pinsels heraus entstanden sind. Man wäre geneigt, von Gesten, oder Notationen mit einem gewissen „Ausdruck” zu sprechen, wenn man nicht wüsste, dass Bertenburg den alt gedienten Kategorien der „Unmittelbarkeit”, „Spontaneität” oder gar „Expressivität” als Grundlage für zeitgenössische Malerei skeptisch gegenüber steht. Und doch entdecken wir in einigen Bildern Striche, Bögen, Schlieren oder breitere Farbbänder, die keinem imaginierten Bildraum, keinem angedeuteten Gegenstandsbezug mehr, sondern nur noch sich selbst verpflichtet sind. Bisweilen werden aber auch diese rein „abstrakten” Elemente Unschärfen unterworfen und die Klarheit ihres Verlaufes auf einer andersfarbig kontrastierenden Grundfläche scheint sich allmählich wie in Nebel aufzulösen. Lässt man sich bewusst auf das Mit- und Nebeneinander einander widersprechender Bilderfahrungen ein, beginnt man zusammen mit der Malerei auch die eigenen Wahrnehmungen zu reflektieren. Denken, Sehen, Erinnern, Imaginieren und Malen sind im Idealfall eins.