Boscher Theodor
Release date | Feb. 2024 |
Format | 20 x 17 x 15 cm |
Sold out
Als Vorlage diente ein Fundstück; Wespen hatten an einer Deckenlampe ein Nest gebaut. Diese von den Tieren hergestellte Montage aus einem natürlichen und einem technischen Gegenstand erinnert entfernt an Joseph Beuys‘ Capri-Batterie (1985). Dort entsteht durch die Zusammenfügung einer gelben Glühbirne in einer Steckerfassung und einer Zitrone aufgrund der Säure ein minimaler Stromfluss, der die Glühbirne – zumindest in der Vorstellung – erleuchten könnte. Vor dem Hintergrund zunehmender ökologischer Krisen appelliert Boscher Theodors hybrides Objekt in ähnlicher Weise an die Vorstellungskraft. Durch das digitale Reproduktionsverfahren – das allein die Abformung des fragilen, papierartigen Wespennests ermöglicht – ist ein Objekt entstanden, das den Blick auf die symbiotische Beziehung zwischen einem von Menschen und einem von Tieren gemachten Ding lenkt: Die Unterscheidbarkeit zwischen Kultur- und Naturobjekt ist aufgehoben, stattdessen treten ihre nahtlosen Übergänge und Möglichkeiten der Koexistenz in den Vordergrund. (Barbara Hess)