Christoph Wedding

Contributors: Künstler: Christoph Wedding; Beiträge von Jens P Koerver und Heike van den Valentyn
Jaime Campiz Playground

Release dateNov. 2006
LanguagesDeutsch
Format17 x 24 cm
ISBN978-3-89770-267-7

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Üblicherweise sind es abgerundete oder eckige Bildträger aus Holz, die Christoph Wedding für seine Gemälde verwendet. Diese geben den Bildern etwas Räumlich-Objekthaftes, rücken sie von der Wand ab und halten sie in er Schwebe. Segmente, Tangenten und Bägen werden vom Bildrand scharf angeschnitten, so dass sie den Eindruck eines Ausschnitts erwecken. Man kann daher von einem Prinzip der Schnittkante sprechen - nicht allein in Bezug auf das Bildsujet, sondern auch in Relation des Bildes zum Umraum -, wodurch das Gemälde über das Abgebildete hinaus imaginär weitergeführt wird. Dieses Moment entwickeln auch die Wandgemälde von Christoph Wedding. Wenn sie Aspekte wie Bündelung, Leere, Raum und Fläche aufgreifen, beziehen sie ihr Ideengerüst unmittelbar aus den Gemälden auf Holz. Greifen die ersten Wandarbeiten Einzelaspekte der Bilder auf Holz auf und thematisierten diese in monumentalem Ausmaß, sind es zusehends neue Elemente der Wandarbeiten, die wieder in die Bildformate zurückfließen. nsofern sind die Wandgemälde als Experimentierfeld, aus dem sich neue Bildläsungen extrahieren lassen, von zunehmend gro§er Bedeutung. Hiervon zeugt insbesondere die rasche Folge an monumentalen Ausführungen im Jahr 2004, in dem vier von bislang neun Wandarbeiten entstehen. Vor einem monochromen Grund entwickeln sich einfache Farbschlieren horizontal oder vertikal in den Raum. Sie treten auch als einzeln definierte Bänder auf, verknoten sich oder verdichten sich zu diffusen Wolken, hinter die der einzelne Pinselstrich zurücktritt. Oder es legen sich horizontale Zips und pastose Farbinseln über das Bild, wie auch räumlich verzerrte Flächen, die sich durch ihre gekippte Anordnung zu spiegeln scheinen, in den Tiefengrund hineinragen. Eine zunehmende Verschränkung einzelner Elemente lässt sich an der im Vorjahr entstandenen Arbeit "Lost" ablesen. Die feine Linearität der grellen Signalfarben im Vordergrund, frei geführte Pinselstriche des Zwischengrundes und der flächige Hintergrund fügen sich hier ebenso harmonisch wie miteinander konkurrierend ineinander.