Erwin Wortelkamp
Contributors: Bernd Fäthke, Heinz Fuchs, Joachim Heusinger v. Waldegg, Werner Meyer, Karen van den Berg, Erwin Wortelkamp.
Figur, Form, Landschaft
Release date | Apr. 2015 |
Languages | deutsch |
Format | 23,5 x 16,5 cm |
ISBN | 978-3-89770-458-9 |
Sold out
Das vorliegende Buch erscheint als Band VI der von Erwin Wortelkamp 2009 begonnenen Ausstellungs- und Buchreihe ›hier und dort‹. Wie in den vorherigen Bänden auch, markiert das ›hier‹ die Ausstellungsgebäude der ›im Tal – Stiftung Wortelkamp‹ in Hasselbach bzw. Weyerbusch, ergänzt um Werke auf dem Arbeitsplatz und in der Anlage ›im Tal‹. Letzteres ist wichtig zu betonen, denn ›Figur, Form, Landschaft‹ will u.a. auch die Verschränkungen zwischen Zeichnung, Skulptur und Objekt mit der Anlage ›im Tal‹, als genuinem Bestandteil des OEuvre von Erwin Wortelkamp aufzeigen.
Das ›dort‹ bezeichnet erstmals nicht einen einzigen Ort. Es steht hier vielmehr für eine Mehrzahl konkreter Orte, an denen Wortelkamp seine Skulpturen verortet hat; im Senegal, auf Bali, in der Schweiz und in Deutschland. Neben diesen ortspezifischen Arbeiten dokumentiert das Buch vor allem eine Vielzahl von Papierarbeiten, Objekten, Skulpturen und Plastiken. Allen gemein ist ein sehr spezifisches Verhältnis zur Landschaft. Die Auseinandersetzung mit Landschaft und Natur markiert eines der zentralen Motive im OEuvre von Erwin Wortelkamp. Mehr noch, es markiert neben der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und seinen Haltungen das zweite große Leitmotiv für sein Werk. Wieder also eine Monografie, die sich nicht auf eine Werkphase bezieht, sondern die einen vertikalen Schnitt durch das OEuvre legt. Der Band zeigt eine Bilderfolge – beginnend Ende der 1960er Jahre mit einer Serie kleinformatiger Landschaftszeichnungen und endend mit Papierarbeiten und Holzreliefs aus dem Jahr 2014 – die selbst für denjenigen, der das Werk seit Jahren verfolgt, Überraschungen bereit hält. Nicht mehr überraschen kann die Stringenz, die sich durch die Jahrzehnte und auch durch die unterschiedlichen bildkünstlerischen
Gattungen hindurch zeigt. Wieder treffen exzellente Beispiele einer politischen Kunst der 1970er Jahre auf ›klassische‹ Eisenplastik und Holzskulptur, trifft feinste Ironie auf expressive Geste, sensibles Miteinander auf radikale Entgegensetzung. Dabei erweist sich Wortelkamps Arbeit der letzten Jahrzehnte ebenso politisch aufgeladen wie seine Aktionsskulpturen und Schaukästen der 1970er Jahre. Diese explizit agierenden Werke der frühen Jahre wiederum gewinnen gerade in der Kontextualisierung mit den Werken der letzten Jahrzehnte eine gültige Aktualität und erweitern zugleich den Blick auf die jüngeren Werkphasen radikal. Damit reiht sich Wortelkamp in die Folge der ›Wiederentdeckungen‹ künstlerischer Positionen ein, deren Ausgangspunkt in den frühen 1970er Jahren liegt und deren Relevanz für eine junge Künstlergeneration vermehrt erkannt wird. Die Texte des Bandes sind ausnahmslos auszugsweise Wiederabdrucke.
Sie stammen von Autoren, die das Werk Erwin Wortelkamps zum Teil über Jahrzehnte begleitet haben und weiter begleiten. Wir haben diese Textauszüge gemäß ihres Veröffentlichungsdatums in die ebenfalls chronologische Folge der Werkabbildungen integriert mit Ausnahme des Beitrags von Frank Fehrenbach, der den Band abschließt. (JvdB)