Nora Schattauer
Contributors: Künstlerin: Nora Schattauer; herausgegeben von Gérard A. Goodrow; Beiträge von Gérard A. Goodrow, Jens Koerver, Ulli Seegers und Christoph Danelzik-Brüggemann
Kristalline Bilder
Release date | Jun. 2006 |
Languages | Deutsch |
Format | 28,0 x 20,0 cm |
ISBN | 978-3-89770-264-6 |
Sold out
Nora Schattauers Arbeiten sind zweifelsohne Malereien. Wenn sie verschiedene in Wasser gelöste Mineralsalze mit der Pipette auf Papier, Folie oder speziell präparierte Leinwand tropft und dort miteinander reagieren lässt, so ist diese individuelle malerische Praxis sicher eine randständige im Spektrum zeitgenössischer Kunst. Und doch resultieren aus dieser fundamentalen, die Formkräfte ihrer Stoffe erkundenden Recherche – Nora Schattauer betreibt sie nicht als systematisch-wissenschaftliche Untersuchung, wohl aber auf Grundlage umfangreicher Versuche, die ihren Niederschlag in zahlreichen Unikatbüchern gefunden haben – genuin malerisch zu nennende Bilder. Dies trifft besonders für die seit 2005 entstehenden vor allem von einem reich differenzierten Grün-Blau-Spektrum geprägten Arbeiten mit ihren die gesamte Bildfläche gleichmäßig überziehenden Gewebe- oder Netzstrukturen zu. Der Vergleich mit einer Knotenkonstruktion Leonardos macht augenfällig, wie frei, gleichsam organisch Nora Schattauer ihre Bildgewebe entwickelt. Es kristallisiert sich nicht als erstarrtes Gefüge, vielmehr bleibt in allen diesen Arbeiten in je eigener Weise eine Möglichkeit zur Verwandlung gewahrt. Übergänge, Mischungen – mithin ein Moment der Transformation – kennzeichnen das Malerische, sind aufgehoben in einer malerischen Malerei. Die Bilder Nora Schattauers halten dieses Im-Fluß-Sein fest, indem die von ihr zur Reaktion gebrachten Stoffe ihre eigene Prozessualität – ihr Vermögen, immer neue Form- und Farbnuancen zu zeitigen – präsent halten.