Wortelkamp, Erwin

Contributors: Künstler: Erwin Wortelkamp; herausgegeben von Jörg van den Berg und Ute Bopp-Schumacher; Beiträge von Gottfied Boehm, Ute Bopp-Schumacher Stephanie Kaak und Ulla Wortelkamp
Erwin Wortelkamp – Körper. Politik. Wir.

Release dateApr. 2012
LanguagesDeutsch
Format23,5 x 16,5 cm
ISBN978-3-89770-411-4

Sold out

20.00 €
Das Buch erscheint im Kontext der von Erwin Wortelkamp im Jahr 2009 begonnenen Ausstellungsfolge „hier und dort“. Wie in den drei Auflagen zuvor markiert das „hier“ die beiden Ausstellungsgebäude der „im Tal – Stiftung Wortelkamp“ in Hasselbach und Weyerbusch. Das „dort“ steht diesmal für „Haus Beda“ und „Schloss Hamm“ in Bitburg. Das Buch verhält sich zu den vier Ausstellungsorten nicht wie ein klassischer Katalog, obwohl im hinteren Teil bereits einige Installationsansichten der jeweiligen Situationen zu sehen sind. Der Verzicht auf eine lückenlose Dokumentation der in Westerwald und Eifel gezeigten Arbeiten führt im Buch zu einer Konzentration der Bildstrecke auf eines der zentralen Motive im Œuvre von Erwin Wortelkamp: das Stehen und das Gehen. Vielleicht erstmals wird so der innere Zusammenhang der bisher immer nur getrennt wahrgenommenen Werkphasen von den frühen 1960er Jahren bis heute für den Leser nachvollziehbar. Selbst für denjenigen, der das Werk seit Jahren verfolgt, dürfte die zwingende Stringenz, die sich hier zwischen klassischer Skulptur und hochpolitisierten Aktionen zeigt, überraschen. Allein nur der Blick auf die radikal konzentrierte Gegenüberstellung einer einzelnen Holzskulptur mit einer „Meditationskabine“ im „Haus für die Kunst“ kann das belegen. Wortelkamps Arbeit der letzten Jahrzehnte erweist sich als nicht weniger politisch aufgeladen als seine Aktivitäten der frühen 1970er Jahre. Die Zeichnungen, Plastiken und Aktionen der frühen Jahre gewinnen heute eine neue Aktualität und werten den Blick auf die jüngsten Arbeiten um. Damit reiht sich Wortelkamp ein in die Folge der ‚Wiederentdeckungen‘ von künstlerischen Positionen, deren Ausgangspunkt in den frühen 1970er Jahren liegt und deren Relevanz für die aktuelle junge Künstlergeneration erst in den letzten Jahren erkannt wurde. (Jörg van den Berg)